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Wednesday, 08 September, 2010

Wirkstoffe auf freien Fuß setzen

Neues Verfahren erhöht Erfolgsquote therapeutischer Nanofähren

 

© Nano Letters 10, 3684 (2010)

In der Zukunft könnten wenige Millionstel Millimeter große Nanofähren Wirkstoffe oder auch Gene in Zellen schleusen. Derartige Therapien hätten den Vorteil, dass der Wirkstoff keine Nebenwirkungen auf dem Weg durch den Organismus auslösen kann. Der therapeutische Effekt entfaltet sich erst am Ziel, sodass etwa auch toxische Krebsmedikamente in der Chemotherapie relativ niedrig dosiert werden können. Ein besonders großes Potenzial als Nanofähren zeigen Teilchen aus kolloidalem, mesoporösem Siliziumdioxid, die von der Zelle häufig aber abgefangen und abgebaut oder ausgeschieden werden. Ein Team um Professor Christoph Bräuchle und Professor Thomas Bein vom Department für Chemie sowie vom Center for NanoScience (CeNS) der LMU hat nun ein Verfahren entwickelt, das die Erfolgsquote dieser Nanopartikel deutlich erhöhen könnte. Es geht dabei um zwei Freisetzungsprozesse: Durch die Bestrahlung mit Laserlicht konnten wir verhindern, dass die Partikel von der Zelle in Membranbläschen gefangen bleiben und abgebaut oder ausgeschieden werden, denn durch das Laserlicht werden die Bläschen gesprengt, erklärt Bräuchle. Im zweiten Schritt wird dann die therapeutische Fracht freigegeben, weil das Milieu im Zellinneren an die Nanofähren herankommt und die Verbindung zwischen Wirkstoff und Nanofähre kappt. Als Nächstes wollen wir nun erreichen, dass die Nanofähren zusätzlich gezielt nur an erkrankte Zellen binden. (NanoLetters online, 8. September 2010)

 

Presseinformation der LMU (deutsch)
Publication "Role of Endosomal Escape for Disulfide-Based Drug Delivery from Colloidal Mesoporous Silica Evaluated by Live-Cell Imaging"